Transfarmation

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ (Hermann Hesse)

TransFARMmation – das ist die Bezeichnung für einen Transformationsprozess, also einen Wandel, auf Farmen. Es geht darum, landwirtschaftliche Betriebe mit Tiernutzung in Lebenshöfe umzuwandeln, die weiterhin Landwirtschaft betreiben, aber keine Tiere mehr für den Konsum der Menschen nutzen oder töten lassen.
Wir möchten die kleinbäuerliche Landwirtschaft fördern und erhalten und die Hofteams dabei unterstützen ihre Höfe in Lebenshöfe umzuwandeln. Wir erschließen alternative Perspektiven abseits der Tiernutzung bei denen ein achtsames Miteinander im Vordergrund steht. Die Landwirte und Landwirtinnen stellen dabei Ressourcen und Kompetenz in den Dienst des Vereins. Unser Verein stellt die Tiere unter seinen Schutz und agiert als zuverlässiger Partner für die Betriebe.

Damit schaffen wir faire Bedingungen ohne Leistungsdruck, unterstützen uns gegenseitig und profitieren alle voneinander. Die Motivationen der Menschen aus der Landwirtschaft ist dabei ganz unterschiedlich. Viele sehen im vorhandenen System keine zufriedenstellenden Perspektiven mehr und empfinden es als Entlastung sich ohne wirtschaftlichen Druck auf die Tiere einlassen zu können.

Transfarmierte Höfe

Diese Höfe konnten wir unter anderem bereits vollständig zu Lebenshöfen umstellen.
Die Transfarmationen haben wir jeweils behutsam begleitet und auf die individuellen Gegebenheiten der Höfe angepasst. Die durchweg positiven Erfahrungen, die wir dabei gemacht haben, nehmen wir mit in die Gespräche mit weiteren Menschen aus der Landwirtschaft, um noch mehr für die Tiere bewirken zu können.

 

Stoppels Offener Lebenshof

Unser erster Hof, den wir vollständig zum Lebenshof umwandeln konnten.
Als wir Marion und ihren Hof kennen lernten, gab es dort noch Reittherapie sowie Mutterkuhhaltung mit Vermarktung der Kälber zur Fleischerzeugung im kleinen Rahmen. Wir gingen in den Austausch, beantworteten einander Fragen, redeten über verschiedene und gemeinsame Sichtweisen und über die Bedürfnisse der Tiere und Menschen. Der Weg zum Lebenshof war mit lauter wertvollen „Mosaiksteinchen“ aus Eindrücken, Erlebnissen und Erkenntnissen gepflastert. Nur weil wir einander zuhörten, statt einander zu verurteilen konnte darauf etwas Wundervolles entstehen. Durch die Transfarmation mit unserer Initiative Lebenstiere ist aus dem Betrieb ein veganer Mensch-Tier- Begegnungslebenshof entstanden. Die Tiere können seitdem einfach um ihrer selbst willen ihr Leben genießen und dort alt werden.

Stoppels Offener Lebenshof
Lebenshof Aulatal

Der Hofleiter vom Lebenshof Aulatal kam auf uns zu, weil es ihm reichte. Der Viehhändler wollte seine Schweine nicht transportieren, weil deren Ringelschwänze nicht kupiert waren. Die Außenhaltung der Schweine, hatte er aufgegeben, weil diese im Wohngebiet unerwünscht war. Auch fiel es ihm immer schwerer, seine Tiere schlachten zu lassen. Er sah jedoch keinen Ausweg, bis er von unserem Verein erfuhr. Doch als wir zu ihm kamen, fanden wir zunächst noch einen alten Anbindestall vor. Auch wenn die Rinder nur im Winter dort standen, war für uns klar, dass eine Kooperation nur in Frage kommt, wenn der Stall umgebaut wird. Mit unserer Unterstützung baute der Hofleiter alles um und befestigte den Außenbereich. Die Rinder können sich nun ganzjährig frei bewegen. auch die Menschen sind damit glücklicher. Wir steckten anschließend viel Energie in die Vermittlung der Schweine. Da vor Ort auf Dauer zu wenig Platz und keine Auslaufhaltung möglich war, suchten wir Lebensplätze mit Freilauf für sie: Siegbert gab sie ablösefrei ab und freute sich über die guteh Plätze. Inzwischen sind die Flächen, die zum Hof gehören, zusätzlich befriedet und niemand darf dort mehr Tiere jagen. Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung.

Lebenshof Aulatal
Biolebenshof Schlitzerland

Matthias ließ nicht locker. Er wollte uns unbedingt dazu bringen, seinen Hof zu besichtigen. Er hatte sich in den Kopf gesetzt Kooperationspartner unserer Initiative zu werden. In der bisherigen Tiernutzung sah er keine Zukunft mehr. Schließlich gaben wir nach, obwohl die Umstellung und Betreuung eines weiteren Hofes eine Herausforderung bedeutete. Wir waren direkt beeindruckt von dem gepflegten Hof, der großen Liegehalle für die Rinder, den weitläufigen Weiden und der Motivation der ganzen Familie. Also arbeiteten wir daran, die verbliebenen Hereford-Rinder unter den Schutz unseres Vereins zu stellen und mit Patenschaften abzusichern. Außerdem stellte sich heraus, dass es Potential für den Ausbau der Schweinebereiche gab. So zogen vier Schweine vom neu gegründeten Lebenshof Aulatal zu unserem neuen Kooperationspartner ins Schlitzerland. Ein Filmteam von Gropperfilm begleitete uns bei der Transfarmation. Die Entwicklung vom Biohof mit Mutterkuhhaltung zum Biolebenshof Schlitzerland ist in der Doku „Ausgemolken“ zu sehen.

Biolebenshof Schlitzerland