LebensKühe

Marit

Geboren am 29. September 2005

Gestorben am 22. März 2025

Marits Geschichte

Du brauchst mich nicht zu bremsen, Denn ich werd immer da sein.
Ich werd meinen Weg nach Hause schon finden.
Wo Magnolien blühen, wo Magnolien blühen. (Danny Vera)

Wenn die Beine einen nicht mehr tragen, ist es Zeit, der Seele Flügel zu geben.
Wenn die körperliche Kraft nicht mehr zum Stehen reicht, lass deine Seele über die Himmelswiesen tanzen.
Marit, als du zu uns kamst, hast du uns alle mit deinem sanften Wesen beeindruckt. Wenn es Unruhe in der Herde gab, warst du der Ruhepol. Unsere Jüngsten haben immer gern deine Nähe gesucht und du hast ihnen Halt gegeben. Wenn du etwas wolltest, konntest du das allerdings mit einem deutlichen Muhen zum Ausdruck bringen.

Du kamst als Scheidungsrind mit deiner Freundin Martje zu uns. Ein Landwirt hatte Euch bei seiner Frau und Tochter zurück gelassen. Die Frauen suchten ein neues Zuhause für Euch, weil sie mit der Situation überfordert waren. Die Bilder zeigten Euch in kleinen Verschlägen. Was du bis dahin bereits alles erlebt hast, können wir nur erahnen. Du bist in den Niederlanden geboren und man hatte dich damals enthornt, weshalb du nur kleine Hornstummel trugst.
Als du ankamst, fiel uns auch dein durchhängender, langer Rücken auf. Beim Kauen zeigten sich Verschleißerscheinungen, was dich allerdings nicht bei der Futteraufnahme beeinträchtigte. Du kamst mit einem wachen Blick und voller Lebenswillen.

Während du im Sommer noch voller Tatendrang mit der Herde mithalten konntest, ließen in den letzten Tagen des Winters deine Kräfte nach. Manchmal klappte es nicht so gut mit dem Aufstehen. Doch es reichten stützende Hände an deinen hinteren Beinen und schon standst du wieder. So wie man einer älteren Dame aus dem Sessel hilft, bekamst du den Anschub, den du brauchtest, um genug Schwung zu bekommen. Du hast es genossen, dir dein samtschwarzes Fell bürsten zu lassen und gerne mit einem Muhen kommentiert, was im Stall so vor sich ging. Als du einmal lagst und nicht aufgestanden bist, wollten wir Fieber messen. Das hat dir nicht gut gefallen und schon warst du wieder auf den Beinen. Doch uns war klar, dass der Tag kommt, an dem dann die Kraft trotz deines ernormen Willens nicht mehr reichen wird. Wir hätten dich sicher mit Gurten wieder auf die Beine heben können. Doch das wäre eher eine Übergangslösung für vorübergehende Schwächephasen und keine Dauerlösung. Du bekamst nochmal eine Infusion und Schmerzmittel, um zu schauen, ob es doch nur eine kurzzeitige Schwächephase ist und du dich wieder berappelst. Du hast gefuttert und getrunken, doch mit den Aufstehen klappte es nicht mehr. Daher kam der Tierarzt wenige Stunden später, um dich am Samstagabend noch zu erlösen. Wenn ein würdevolles Weiterleben nicht mehr möglich ist, ist das der letzte Liebesdienst. Wir haben dir nochmal über dein Fell gestreichelt, bevor du friedlich eingeschlafen bist.

Marit, wir wünschen deiner Seele starke Schwingen, damit sie dich zur Himmelswiese voller Magnolien trägt, wo du frei und friedlich entspannen kannst.

Wir danken deiner lieben Patin, die dabei geholfen hat, dir noch einen schönen Lebensabend zu ermöglichen sowie allen vom Team der Diebels Ranch, die mit Hingabe an deiner Seite waren, wann immer du Unterstützung brauchtest.