LebensKühe

Maggie, unser Sausewind

Geboren am 9. März 2015

Gestorben am 20. September 2023

Maggies Geschichte

„Wenn ich morgen fortgehe,
würdest du dich noch an mich erinnern?
Denn ich muss weiterreisen, jetzt.
Weil es zu viele Plätze gibt,
die ich noch sehen muss. „
Free Bird von Lynyrd Skynyrd

Diese Wort hat deine Retterin Astrid formuliert:
Stolze Maggie, acht Jahre ist es her, als du mich mit deinen ängstlich aufgerissenen Augen ansahst. Du warst eines unter vielen Kälbern, die in dem Stall standen und für die das Leben so gar nichts Positives bereit gestellt hatte.
Deine Augen haben mich seitdem nicht losgelassen. Sie blickten mir direkt ins Herz. Neben der Angst enthielten sie auch einen unbändigen Lebenswillen und einen Gedanken an Freiheit, der mich tief berührt hat.

Ich musste dich in dem Stall zurück lassen, aber deine Augen haben mich tagelang nicht losgelassen. Sie verfolgten mich in den Schlaf und ließen mich die Abgründe des Milchsystems begreifen. Der Milchbetrieb, in dem ich dich entdeckt hatte, wurde wegen Rinderhaltungsverbot geschlossen.
Wer von Euch keinen Lebensplatz bekam, sollte in andere Betriebe verkauft werden oder direkt in den Tod gehen.

Als ich damals erfuhr, dass noch ein Lebensplatz für ein Kalb frei war, war klar, du musst mitkommen, denn ich war mir sicher, du zerbrichst an dem, was sonst auf dich wartet.
Maggie, es war unglaublich dich in Sicherheit zu sehen. Aus dem ängstlichen Wesen wurde eine stolze, freiheitsliebende Schönheit.
Als ich mir ein Auto kaufte, war klar, deine letzten drei Ohrmarkennummern 533 kämen auf mein Nummernschild. Und auch das MA ist dir, wie auch meinen beiden Patenkindern gewidmet.
Du hast uns allen gezeigt, welchen unbändigen Willen du hast und so vieles bewegt. Wenn du in den Klauenstand zur Fußpflege solltest, hast du mehr als einmal einen cleveren Ausweg gefunden, um am Stand vorbei über die Weide zu preschen. Du wolltest dich am liebsten keine Minute einsperren lassen und hast notwendige Untersuchungen nur widerwillig hingenommen.
Leider stellte sich heraus, dass du aus deiner ersten Zeit in deinem Geburtsbetrieb eine chronische Darmerkrankung mitgebracht hast.
Lange hast du dich davon nicht unterkriegen lassen. Doch zuletzt hat sie dich dann doch geschwächt. Wir redeten mit unserem Tierarzt, der nach einer eingehenden Untersuchung zuversichtlich war, dass dir noch ein bißchen Zeit bleibt, um schmerzfrei über die weitläufige Weide zu streifen.

Für den kommenden Herbst stand eine erneute tierärztliche Untersuchung an.
Doch bis dahin hast du nicht mehr gewartet. Du mochtest solche Untersuchungen schließlich noch nie.
Du bist nun selbst gegangen. Frei, selbstbestimmt und unabhängig. Mitten auf der Weide bist du ohne Zutun unseres Tierarztes für immer eingeschlafen. Frei und ohne Stress, wie ein ungezähmter Vogel.
Maggie, du wirst hier fehlen! Natürlich werden ich mich immer an Dich erinnern, du wilde, wunderbare Abenteuerin!