LebensPferde

Lucky, der Liebe

Geboren am 1. Januar 1998

Gestorben am 15. März 2021

Luckys Geschichte

„Und so segle ich durch das Meer zu einer Insel, wo wir uns treffen werden. Du wirst die Musik hören, die Luft fühlen. Ich gebe eine Blume in dein Haar. Obwohl die Brise durch die Bäume zieht, bewegst du dich so schön, dass ich nur dich sehe. Die Erde dreht sich weiter. Du hältst mich hier und jetzt. Bin glücklich, dort gewesen zu sein, wo ich war, bin glücklich, wieder nach Hause zu kommen.“
(Jason Mraz, feat. Caillat Colbie „Lucky“)

Lucky hat uns mit seinen wachen Augen, seiner Neugierde und seinem umwerfenden Charme vom ersten Moment an verzaubert. Ein wahnsinnig liebes Pony, das man einfach ins Herz schließen muss. Wir erfuhren von Lucky, weil wir wegen der Notlage eines kleinen Hofs kontaktiert wurden, dessen Leiterin ins Krankenhaus musste. Ziegen, Rinder und Ponys lebten dort. Inzwischen ist die Leiterin verstorben und die Tiere sollen auf anderen Lebensplätzen unterkommen. Es gibt ein sehr liebes, engagiertes Helferteam vor Ort, um die Tiere gut zu versorgen, bis alle untergekommen sind. Die Helferinnen berichteten uns von Lucky, um den sie sich sehr sorgten. Sorgen machte vor allem seine chronische Hufrehe.

Wir haben hier vor Ort sehr erfahrene Hufrehe-Spezialistinnen, die sich über Jahre hinweg intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Sie haben es bereits bei mehreren schlimmen Fällen geschafft, dass die Pferde wieder schmerzfrei laufen können. Wir boten daher unsere Hilfe an, in dem Wissen, dass eine Therapie sich aufwendig und langwierig gestalten kann. Eine unserer Spezialistinnen erklärte sich bereit, die erforderliche Hufbearbeitung in kurzen Intervallen ehrenamtlich zu übernehmen. Einer unserer Hofpartner sagte zu, die Gegebenheiten auf seinem Hof hufrehegerecht umzugestalten und auch die Fütterung anzupassen. Wir bereiteten hier alles vor, schauten nach guten Hufschuhen und informierten unsere Tierärztin. Wir nahmen uns vor, alles zu versuchen, um Lucky zu helfen. Der dortige Tierarzt hatte bisher hauptsächlich mit Schmerzmittel gearbeitet.

Wir ließen Röntgenbilder der Hufe machen, um die weitere Bearbeitung darauf abzustimmen. Dann kam der Schock! Die Röntgenbilder gaben das ganze Ausmaß preis. Es war niederschmetternd. Das Hufbein, der Knochen im Huf, war nicht nur rotiert und abgesenkt. Es fehlte bereits ein großer Teil. In beiden Vorderhufen. Selbst wenn unsere Tierärzte und Hufspezialistinnen ihren ganzen Erfahrungsschatz, ihr Wissen und ihre Kompetenzen zusammentragen, lässt sich ein Knochen nicht wieder neu herstellen. Wir haben trotzdem weitere Tierärzte und Spezialistinnen kontaktiert, recherchiert und überlegt. Sie sahen keine Chance. Trotz ersten Maßnahmen wie Schmerzmittel, dick gepolsterten Hufschuhen, erster Hufbearbeitung und weichem Boden zeigte er weiterhin deutlich Schmerzen. Das Hufbein ist so porös, dass es sich weiter auflösen würde. Es ist so schwer, alles tun zu wollen, aber nichts mehr weiter tun zu können.

Alles, was wir noch für ihn tun konnten, war ihn gehen zu lassen. Wir haben ihn daher mit Karotten, Äpfeln, allerlei Leckereien und Streicheleinheiten auf seine letzte Reise geschickt und einschläfern lassen. Lucky, nun hast du keine Schmerzen mehr und kannst frei über die Himmelswiesen galoppieren. Du bleibst unvergessen!

Lucky, dieses Lied ist für dich.