LebensSchafe

Fritz, der Rabauke

Geboren am 1. Januar 2014

Gestorben am 27. Dezember 2024

Fritz’ Geschichte

„Welcher Grund auch immer vorlag, dein Gesicht kommt aus der Sonne.
Deine Seele tobt vor Freude, Tag und Nacht. Dir wird alles immer klarer.
Die Erfahrung schenkt dir Blumen. Und aus Gegnern werden Freunde. Hier und da.
Und stoß die Türen auf! Geh‘ deinen Weg! Geh‘ deinen Weg!“ (Joachim Witt)

Mit dem Kopf durch die Wand, schnell und unfassbar willensstark. So haben wir dich kennen gelernt, Fritz. Du warst einfach ein Kumpel für alle Lebenslagen. Du warst unerschütterlich und hast allen gezeigt, dass wer klein ist ganz und gar nicht schwach sein muss. Deine Hörner waren voller Schrammen und Kratzer, weil du Bäume gerammt hast, die im Weg standen, dich mit deinem Vater gerauft und deine Durchsetzungskraft immer wieder tatkräftig unter Beweis gestellt hast. Trotzdem warst du immer lieb zu allen, die deine Großartigkeit nicht in Frage gestellt haben. Natürlich haben wir gleich deine wahrhaft großartige Persönlichkeit erkannt.

Du kamst mit deinem Vater Alfons zu uns, weil dein Menschengefährte gestorben war. Die Besitzerin eurer Weide hat uns kontaktiert und so zogt Ihr bei uns ein. Weil deine Hörner so nah an deinen Wangen waren, dass sie dagegen drückten, ließen wir sie durch den Tierarzt kürzen. Dennoch hast du nichts von deiner Willensstärke verloren. Wegen mehreren Abszessen, die sich nicht ambulant behandeln ließen, hatten wir dich in die Klinik gebracht, wo sie täglich gespült wurden. Du hast alles lieb mitgemacht und gleichzeitig Schäfchen Rosi Gesellschaft geleistet, die wir auch dort behandeln ließen. Alles heilte ab und du konntest vor Kurzem wieder mit Rosi nach Hause. Nach einer kurzen Beobachtungszeit, haben wir dich wieder in die Herde lassen können. Ungestüm wie immer, bist du mit den anderen mitgerannt. Beim Besuch von Patenmenschen und auch von Kindergartenkindern warst du immer neugierig dabei.

Als die Weidesaison zur Neige ging bist du mit deiner Herde zum Stall am Hof umgezogen und hast dich ins Stroh gekuschelt. Am Abend warst du zwar nicht so interessiert wie sonst, bist aber mit den anderen mitgelaufen und hast auch Heu geknabbert. Um so geschockter waren wir, als wir am Morgen darauf feststellten, dass du die Dimensionen gewechselt hast. Vor einem Jahr haben wir deinen Vater einschläfern lassen müssen. Nun bist du ihm gefolgt. Jetzt seid Ihr beiden Draufgänger wieder vereint. Fritz, spring durch die Wolken und begrüße deinen Vater wenigstens nett, bevor Ihr wieder zu raufen beginnt.

Dieses Lied ist für dich. Es ist genauso rauh und kraftvoll wie du. Wir stellen uns vor, wie du alle Himmelstüren mit Karacho aufstößt und dir selbst vom Tod nicht den Tag verderben lässt.

Vielen Dank an alle, die Fritz mit ihrer Patenschaft ein freies Leben ermöglicht haben.