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Capri
Geboren am 3. Februar 2010
Gestorben am 30. Dezember 2024
Capris Geschichte
„Heimkehren in den guten Hafen. Über spiegelglattes Meer.
Nicht mehr kämpfen, ruhig schlafen. Nun ist Frieden ringsumher.“
(Reinhard Mey)
Manchmal bedeutet Liebe auch loszulassen. Capri, wir haben so sehr gehofft, dass du wieder zu Kräften kommst. Doch dein Zustand hat sich weiter verschlechtert. Du konntest deinen Kopf nicht mehr heben, wolltest nichts mehr trinken und das Atmen fiel dir immer schwerer. So haben wir gemeinsam mit unserem Tierarzt die Entscheidung getroffen, dich zu erlösen. Bis zum letzten Atemzug, waren wir an deiner Seite, damit du nicht allein warst. Deine Kuhfreundin Eefje war bei dir. Ochse Nelson hat dir zum Abschied ganz sanft und leise zugemuht.
Als wir vor elf Jahren eine Zuflucht für unsere drei ersten Lebenskühe suchten, fanden wir einen ehemaligen Milcbbetrieb, wo du noch als eine der letzten Kühe auf der Weide standst. Die meisten anderen waren nach Auflösung des Betriebs vom Schlachttransporter abgeholt worden. Doch die Frauen, die dort Pferde hatte, setzten sich für die verbliebenen Rinder ein. So wurde aus dem Hof unser erster Lebenstiere-Hof und du eine unserer ersten Lebenskühe. Lange Zeit warst du die Leitkuh der Herde, an der sich alle orientierten. Doch du hast auch viel mitgemacht.
Vor vier Jahren mussten wir dir ein Auge aufgrund eines Tumors operativ in der Rinderklinik entfernen lassen. In deiner Herde kamst du gut damit klar. Auch als deine Herde vom ersten Lebenstiere-Hof auf den Lebenshof Diebels Ranch umgezogen ist, hast du dich gleich gut eingelebt. Weil du im letzten Winter etwas abgebaut hast, bist du über den Sommer in der Handicap-Herde am Hof mitgelaufen. Du hast unsere Kälber Fiona und Leonie bei ihren ersten Weideschritten liebevoll begleitet und warst immer ein Ruhepol. Gut erholt und kräftig solltest du nun auch den Winter gut meistern können. Dann kam der Schock. Bei einer Rangelei mit anderen Kühen, bist du unglücklich gestürzt, weil ein Stoß von der Seite kam, wo dir dein Auge fehlte. Der Tierarzt war schnell da und hat dich behandelt. Wir waren hoffnungsvoll, dass du am nächsten Tag wieder auf den Beinen sein würdest. Doch es kam anders.
Selbst als wir dich mit Tragetuch hochgehoben haben, hast du deine Vorderbeine nicht mehr voll belastet. Wir haben dich in die Brustlage gebracht und doch bist du wieder in die Seitenlage gerutscht. Der Tierarzt stellte auch fest, dass dein Herz sehr schwach war. Tag und Nacht hast du Beistand gehabt, hast auch etwas Futter geknabbert. Aber Infusionen, Schmerzmittel, Pansenstarter, Aminosäuren und vieles mehr, haben dich nicht wieder auf die Beine gebracht. Es wurde immer klarer, dass du nicht mehr kannst. So sehr haben wir uns gewünscht, dass alles wieder gut wird. So sehr haben wir auf ein Wunder gehofft, weil wir dich nicht verlieren wollten. Dankbar hast du noch kleine Apfelstückchen geknabbert. Doch im Laufe des Tages, wurde uns schmerzlich bewusst, dass du nicht mehr auf die Beine kommen würdest. Fast 15 Jahre bist du geworden während das Durschnittsalter für Holstein-Milchkühe unter fünf Jahren liegt. Dennoch haben wir uns noch so viel mehr Zeit mit dir erhofft.
Unter streichelnden Händen und mit unseren Tränen in deinem Fell, bist du für immer eingeschlafen. Du bist nun wieder vereint mit deiner Freundin Elsa, der lieben Holli Hope, der zarten Lindy, dem großen Agi, dem schüchternen Niklas, der sanften Noreen und all deinen Weggefährten, denen du immer eine verlässliche Freundin warst.
Capri, wir werden dich vermissen. Dieses Lied ist für dich: