Nelson, der tapfere Kämpfer
Kurz nachdem Nelson auf die Welt kam, schien es sich auch schon wieder dem Ende zuzuneigen. Nelsons kleiner Körper war voller Entzündungen, die sich immer weiter ausbreiteten. Am ganzen Körper hingen Hautfetzen herab. Die Wunden darunter waren blutig. Als seine Retterin Nina ihn in einem Milchbetrieb entdeckte, war sein linkes Auge bereits so entzündet, dass er es nicht mehr öffnen konnte. Der Landwirt hatte ihm wohl bereits ein Antibiotikum gegeben, das aber kaum half.
Nelson kämpfte trotz seiner vielen Wunden tapfer, zeigte eine unbändige Lebensfreude und trank mit Appetit seine Milch. Gleichzeitig überlegten die Mitarbeiter im Betrieb, wie das Leben des wenige Wochen alten Kälbchens nun beendet werden könnte. Nina suchte das Gespräch mit dem Landwirt. Sie leitete zu dieser Zeit einen unserer Partnerhöfe und durfte den kleinen Nelson mitnehmen. Nina hatte eine Vermutung, die unser Tierarzt dann bestätigte.
Nelson hatte eine Photodermatitis aufgrund einer erhöhten Sensibilität auf Sonnenlicht. Diese ist vermutlich dadurch entstanden, dass zu viel Johanniskraut im Heu war, das seine Mutter bekam. Johanniskraut verursacht eine höhere Lichtempfindlichkeit.
Während unsere anderen Rinder die Sonne genossen, löste sich bei Nelson unter freiem Himmel die Haut ab. Unser Tierarzt behandelte ihn, Nina desinfizierte seine Wunden. Nach einer Quarantänezeit im Stall konnte er dann tatsächlich gefahrlos wieder nach draußen. Sein linkes Auge ist durch die Erkankung blind geblieben. Doch all seine anderen Wunden verheilten. Nelson ist inzwischen ein kräftiger Ochse geworden.